Geschichte der Kölner Wirtschaftspädagogik
In Folge der steigenden Bedeutung des Wirtschaftsschulwesens wurde ab Mitte der zwanziger Jahre des 20. Jahrhunderts das Bestreben der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät deutlich, den handelsschulpädagogischen Teil der universitären Lehre durch die Errichtung eines Lehrstuhls für „Handelslehrerpädagogik“ aufzuwerten. Nach jahrelangen Bemühungen der Fakultät und insbesondere von Dr. Friedrich Schlieper wurde am 1. April 1941 das Extraordinariat für Wirtschaftspädagogik an der Universität zu Köln errichtet und damit die Wirtschaftspädagogik als „ordentliche“ Lehrstuhldisziplin anerkannt. Prof. Dr. Friedrich Schlieper wurde 1941 der erste Inhaber dieses Lehrstuhls und hatte diesen bis zu Emeritierung zum 1. April 1965 inne.
Am 26.02.1960 wurde die Bezeichnung 'Lehrstuhl für Wirtschaftspädagogik' in 'Lehrstuhl für Wirtschafts- und Sozialpädagogik' geändert. Außerdem wurde 1960 in Köln ein 'Institut für Berufs- und Wirtschaftspädagogik' als Fakultätsinstitut gegründet. 1962 wurde angesichts der ständig steigenden Studierendenzahlen ein zweiter wirtschaftspädagogischer Lehrstuhl eingerichtet, der die Bezeichnung 'Lehrstuhl für Berufs- und Wirtschaftspädagogik' trug und 1964 durch Prof. Dr. Alfons Dörschel besetzt wurde. Dessen Nachfolge trat am 1. Mai 1966 Prof. Dr. Martin Schmiel an, nachdem Prof. Dr. Alfons Dörschel am 1. Oktober 1965 den 'Lehrstuhl für Wirtschafts- und Sozialpädagogik' von Prof. Dr. Friedrich Schlieper übernahm. 1964 wurde das 'Institut für Berufs- und Wirtschaftspädagogik' aufgelöst. An seine Stelle trat unter Einbezug des zweiten Lehrstuhls 01.09.1964 das 'Institut für Berufs-, Wirtschafts- und Sozialpädagogik'. Zum 31. März 1978 emeritierte Prof. Dr. Alfons Dörschel und ein Jahr später zum 1. April 1979 Prof. Dr. Martin Schmiel.
Prof. Dr. Martin Twardy wurde am 9. April 1979 Inhaber des Lehrstuhls für Wirtschafts- und Sozialpädagogik. Zum 1. Januar 1981 übernahm Prof. Dr. Wolfgang Stratenwerth den Lehrstuhl für Wirtschafts- und Berufspädagogik und hatte diesen bis zur Emeritierung im Jahr 1995 inne. Nach einer kurzen Vakanz wurde der Lehrstuhl in eine Professur für Berufs- und Wirtschaftspädagogik gewandelt, die Prof. Dr. Josef Aff zum 1. März 1997 übernahm. Durch einen zum 1.4.2002 angenommenen Ruf an die Universität Nürnberg-Erlangen war die Professur bereits nach sieben Jahren erneut vakant und wurde für ein Jahr von Prof. Dr. Dietmar Frommberger in der Lehre vertreten.
Die Wiederbesetzung konnte mit Prof. Dr. Detlef Buschfeld zum 1. April 2003 realisiert werden. Prof. Dr. Martin Twardy emeritierte zum 30. September 2008. Auch hier wurde der Lehrstuhl zunächst von Prof. Bernadette Dilger vertreten bevor zum 1. Oktober 2009 Prof. Dr. Matthias Pilz den Ruf auf den Lehrstuhl für Wirtschafts- und Sozialpädagogik annahm. Durch die Umwandlung und Aufstockung einer bisherigen Stelle eines Akademischen Rats wurde im Jahr 2009 die Professur für Wirtschaftspädagogik und Curriculumforschung geschaffen. Zum 1. April 2010 wurde Prof. Dr. Bernadette Dilger die erste Inhaberin dieser Professur. Frau Prof. Dilger hat zum 1. April 2015 den Ruf der Universität St. Gallen angenommen. Während des Wiederbesetzungsverfahrens wurde die Professur im Wintersemester 2015/2016 von Frau Dr. Jane Porath vertreten. Seit dem 1. März 2017 hat Frau Prof. Dr. Nicole Naeve-Stoß die Professur unter der Bezeichnung Professur für Wirtschaftspädagogik inne. Zur Verdeutlichung des Forschungsschwerpunkts erfolgte am 8.11.2023 die Umbennnung des Lehrstuhls für Wirtschafts- und Sozialpädagogik in Lehrstuhl für Wirtschaftspädagogik und internationale Berufsbildungsforschung.
Neben den ordentlichen Professoren wurden Prof. Dr. Hermann Hansis (am 11. Dezember 2000) und Prof. Dr. Friedrich Hubert Esser (am 18. März 2005) zu Honorarprofessoren ernannt.