Deutsche Unternehmen sind weltweit tätig und unterhalten daher Tochtergesellschaften in vielen Ländern der Welt. Mit Japan bestehen seit langem enge wirtschaftliche Beziehungen, so dass auch deutsche Unternehmen Tochtergesellschaften in Japan haben.

Neben anderen Standortfaktoren ist die Verfügbarkeit von qualifizierten Arbeitskräften von zentraler Bedeutung für die Etablierung und Unterhaltung ausländischer Tochtergesellschaften. Vor diesem Hintergrund ist der wissenschaftliche Fokus auf Japan besonders interessant, da dieses Land, wie andere Industrienationen auch, vom demographischen Wandel betroffen ist – in diesem Fall jedoch in besonderem Ausmaß. Der starke Rückgang der Geburtenrate in Japan über einen langen Zeitraum hat dazu geführt, dass weniger junge Menschen in den Arbeitsmarkt eintreten.

Vor diesem Hintergrund ist es von wissenschaftlichem, aber auch politischem und wirtschaftlichem Interesse, wie deutsche Tochtergesellschaften in Japan derzeit Nachwuchs rekrutieren und welche Aus- und Weiterbildungspraktiken verfolgt werden. Auf der Grundlage von ExpertInneninterviews mit Rekrutierungs- und Ausbildungsverantwortlichen deutscher Unternehmen in Japan werden in dieser Studie sowohl die unternehmensinternen Einflussfaktoren für die Rekrutierungs- und Ausbildungsstrategie als auch die verschiedenen Kontextbedingungen des Unternehmensumfeldes (u.a. aus dem Bildungssystem) untersucht.