Hintergründe & Vorgehensweise
Vor dem Hintergrund der aktuell schwierigen wirtschaftlichen Situation in ganz Europa und den damit verbundenen komplexen und anspruchsvollen Rahmenbedingungen für Berufseinsteiger soll das Projekt die Ausbildung im Einzelhandelssektor verbessern.
Dabei wird eine möglichst gute Anpassung der beruflichen Bildung junger Menschen im Bereich der Schlüsselkompetenzen an die aktuellen Anforderungen des Arbeitsmarktes angestrebt, indem hinsichtlich der Selbst- und Sozialkompetenzen eine adäquate Vorbereitung und Begleitung stattfindet.
Als Fundament für dieses Innovationstransfer-Projekt dient ein abgeschlossenes Forschungsprojekt aus dem Bereich Hauptschule („SeSoko-Fit“). Dabei wurden vier Lehr-Lernarrangements (LLA) zur Förderung der Selbst- und Sozialkompetenzen im Hauptschulunterricht entwickelt, erprobt und evaluiert, welche der Weiterentwicklung der Ausbildungsreife dienen (Teamkompetenz, Kritikfähigkeit, Zeitmanagement, Einschätzung der eigenen Leistungsfähigkeit).
In einem ersten Schritt des Projektes werden die aus dem Ausgangsprojekt hervorgegangenen vier Lehr-Lernarrangements aus dem Deutschen ins Englische übersetzt.
Ebenfalls ist die Feststellung der Rahmenbedingungen der teilnehmenden Länder, die Bedeutung der Länder im Tätigkeitsfeld und Erläuterungen der Inhalte für die Partner geplant. In der Anfangsphase des Projektes wird die Auftakttagung in London stattfinden. Dort wird eine Abstimmung über das Vorgehen, eine Koordinierung der Zusammenarbeit unter den Ländern und die konkrete Planung des Projektes erfolgen.
Es folgen Befragungen mit Hilfe offener Fragestellungen, um die Breite der Ansprüche von berufsbildenden Einrichtungen und potentiellen Arbeitgebern sowie den anderen Sozialpartnern in Deutschland und den kooperierenden Ländern zu erfassen. So kann die Entwicklung und Adaption der Lerneinheiten auf die neue Zielgruppe (Berufsschüler im Bereich Einzelhandel bzw. im "retail sector") möglichst bedarfsgerecht und zielgerichtet durchgeführt werden. Die Befragungen werden schriftlich dokumentiert und um eine Literaturauswertung zum Thema je Land ergänzt.
Der nächste Schritt umfasst die Anpassung der Lehr-Lernarrangements auf Basis der im Vorfeld ermittelten nationalen und internationalen Bedürfnisse potenzieller Arbeitgeber in der Einzelhandelsbranche. Dementsprechend werden die vier Lehr-Lernarrangements auf Basis der gewonnenen Transferbedürfnisse supranational angepasst und anschließend in die jeweiligen Landessprachen übersetzt. Gleichzeitig kann hier noch eine gegebenenfalls notwendige nationalspezifische Feinabstimmung erfolgen. In diesem Kontext erfolgt auch die organisatorische Vorbereitung der Implementation.
In einem weiteren Schritt erfolgen die Implementation und die Evaluation in Piloteinrichtungen (berufsbildende Schulen, Einzelhandel) der Partnerländer. Geplant ist die Umsetzung in mindestens drei verschiedenen Einrichtungen pro Land, um ein differenziertes und verallgemeinerbares Resultat zu erhalten. Dazu stellen die Partner die Materialien bereit und übernehmen die Befragung von Lehrern und Teilnehmern. Voraussetzung für die Optimierung sind Interviews mit den involvierten Lehrern und Schülern.
Der letzte Schritt beinhaltet die Auswertung der Evaluation und die darauf basierende ausführliche und bedürfnisgerechte Optimierung der Ergebnisse auf nationaler und internationaler Ebene und schließt die Verbreitung des entwickelten Programms mittels elektronischer Medien sowie einer gedruckten Gesamtpublikation ein. Die Zusammenführung und Verbreitung der Materialien dürfte sich als gut handhabbar darstellen, da bereits vorher alle Dokumente, Materialien etc. grundsätzlich in der Gesamtheit vorliegen und nur noch gegebenenfalls Anpassungsaktivitäten erfolgen müssen, bevor das Endprodukt generiert werden kann.