Globale Strategien und lokale Formen der technischen Aus- und Fortbildung in deutschen nationalen Unternehmen
Ein regionaler Vergleich in Emerging Economies
Multinationale Industrieunternehmen benötigen auf-grund der stetig komplexer werdenden Produktionsabläufe zunehmend qualifizierte Fachkräfte. Doch gerade in den Emerging Economies stehen deutsche Direktinvestoren vor der Herausforderung, Arbeitnehmer zu finden, die hinsichtlich technischen Wissens, erfahrungsbasierten Fähigkeiten und problemlösenden Fertigkeiten über die entsprechenden Kompetenzen verfügen. Sowohl deutsche Global Player als auch ,kleinere‘ transnationale Unternehmen implementieren daher Aus- und Fortbildungsmaßnahmen an ihren weltweiten Standorten. Wie sie diese Maßnahmen ausgestalten, hängt zum einen von den Strategien der Mutterunternehmen in Deutschland ab, zum anderen werden diese entscheidend durch die lokalen Voraussetzungen vor Ort geprägt.
Um die verschiedenen Formen lokaler Aus- und Fortbildung der multinationalen Unternehmen mit Stammsitz in Deutschland im Kontext lokaler Arrangements zu erklären, betrachtet dieses Forschungsvorhaben auf der einen Seite Tochterbetriebe deutscher Unternehmen im Industriegürtel von Guadalajara bis Puebla in Mexiko, in den Ballungsräumen Shanghai in China und Bangalore in Indien sowie auf der anderen Seite die Perspektive der deutschen Stammsitze. Konkret wird untersucht, inwiefern die Muttergesellschaften zentrale Formen der Aus- und Fortbildung bzw. die lokalen Werksleitungen dezentrale Formen implementieren und ob gleichförmige Lösungen, diverse Varianten oder Hybridlösungen zu erkennen sind. Außerdem steht im Fokus, in welcher Weise die multinationalen Unternehmen für die Aus- und Fortbildung in ihren Niederlassungen lokale Arrangements entwickeln oder die - ihnen bekannten - deutschen Ausbildungsmuster des Dualen Systems zu übertragen versuchen.
Zur Bearbeitung dieser Fragestellungen verbindet das Forschungsvorhaben systematisch die Perspektiven der Wirtschaftsgeografie mit denen der Berufs- und Wirtschaftspädagogik. In Forschungs-Tandems von Betreuern und Projektbearbeiterinnen werden die ausgesuchten Regionen anhand qualitativer Verfahren gemeinsam untersucht, und die Perspektiven im Rahmen der Auswertung ,cross-over‘ verschränkt.
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